Chemie
Für Benzol war lange Zeit lediglich die Summenformel C6H6 bekannt. Bis Kekulé im Jahre 1865 erstmals einen Ring aus sechs Kohlenstoffatomen vorschlug. Gemeinsam mit der Anwendung des Prinzips der Wertigkeit war nun die Erstellung einer Vielzahl von Strukturformeln für aromatische Moleküle möglich.
Die Zeiten des universellen Einsatzes von Benzol als Lösungsmittel sind lange vorbei. Aufgrund der karzinogenen Wirkung des Benzols wurde es weitgehend durch das weniger giftige Toluol ersetzt. Heute werden im Bereich der grünen Chemie erhebliche Anstrengungen unternommen, organische Lösungsmittel durch wässrige Systeme zu ersetzen und somit eine wasserbasierte Prozessführung zu ermöglichen. Nachhaltigkeit kann weiterhin durch den Einsatz neuartiger Katalysatoren erreicht werden. Neuartige Ruthenium-Katalysatoren erlauben beim Methanolreforming die wirtschaftliche Herstellung von Wasserstoff für den Betrieb von Brennstoffzellen. Giftiges Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP) in Kunststoffen wird durch unbedenkliche Phthalate oder völlig neuartige Weichmacher ersetzt. Für die Elemente der sogenannten seltenen Erden werden fortlaufend neue Einsatzmöglichkeiten gefunden. Nanostrukturen verleihen Materialien bisher ungeahnte Eigenschaften in Bezug auf Festigkeit und Elastizität.
Gesetzliche Anforderungen zur Registrierung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe sollen ein möglichst hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sicherstellen. Für die herstellenden Unternehmen ergeben sich daraus zahlreiche Herausforderungen, insbesondere müssen Alternativstoffe und innovative Herstellungsprozesse entwickelt werden. Dies wird von Unternehmen der chemischen Industrie erfolgreich geleistet.
Chemie – Das Neue schützen!